In den letzten fünf Jahren habe ich von dem heutigen Tag geträumt... dem Tag, an dem mein erster Roman endlich das Licht der Welt erblicken wird. In vielerlei Hinsicht fühlt es sich an wie eine Geburt (zum Glück minus die intensiven Schmerzen!) - der Moment, den man gleichzeitig gefürchtet und freudig erwartet hat.
Man ist erschöpft und glücklich und stolz und möchte allen sein Baby zeigen (Bilder finden Sie auf meiner Website unter der Rubrik Bücher😉, wo Sie auch mehr über den Inhalt erfahren und ein Exemplar bestellen können, falls ich Ihr Interesse geweckt habe). Aber man will dem Neugeborenen auch einen guten Start ins Leben geben – daher dieser Beitrag.
Wenn Brian Zahnd nach seiner konfessionellen Zugehörigkeit gefragt wird, macht er oft eine von zwei Aussagen, die bei mir hängen geblieben sind. Die erste ist ein Zitat von Søren Kierkegaard, frei übersetzt mit "Wer mir ein Etikett anhängt, verneint mich.“ Wenn ich von anderen oder sogar von mir selbst mit einem Etikett versehen und in eine Schublade gesteckt werde, wird mein Wachstumspotenzial gehemmt und schließlich gestoppt.
Brians zweite Aussage geht noch tiefer. Denn es ist gar nicht so schwer, zu sagen: "Ich passe in keine Schublade" und einfach von weither alle Schubladen zu verurteilen. Viel schwieriger ist es, Türen zu den verschiedenen Schubladen zu öffnen und die Menschen einzuladen, die Schublade des anderen zu erkunden. Vielleicht kommt man sogar so weit, die Türen aus den Angeln zu heben..?
In dieser zweiten Aussage gebraucht Brian das Bild einer Menora. Dieses jüdische Symbol eines Leuchters mit sieben Zweigen, die aus demselben Baum wachsen, eignet sich wunderbar auch als Bild für die christliche Vielfalt. Denn auch das Christentum lässt sich in sieben Zweige unterteilen: Östlich-orthodox, römisch-katholisch, anglikanisch, protestantisch, wiedertäuferisch, evangelisch und pfingstlich.
Je nach unserer Kultur und Persönlichkeit werden wir uns den einen näher fühlen als den anderen. Aber sie alle entspringen demselben Baum, und die Kunst eines reifen Christen besteht darin, sie alle mit ihren individuellen Stärken zu sehen und zu schätzen, was alle von ihnen zu Gottes Reich beitragen. In Brians Worten: "Jeder Zweig wertschätzt bestimmte Aspekte unseres Glaubens auf einzigartige Weise.“ Seinem Empfinden nach sind dies:
Die Wertschätzung der Orthodoxen Kirche für das Mysterium Gottes
Die Wertschätzung der Katholischen Kirche für die Schönheit
Die Wertschätzung der Anglikanischen Kirche für Liturgie
Die Kühnheit der protestantischen Bewegung
Die Weigerung der Täuferbewegung, sich anzupassen
Die Energie der Evangelikalen Gemeinden
Und die pfingstliche Verbundenheit mit der Erfahrbarkeit Gottes.
Mir gefällt diese Sichtweise. Es ist eine Einladung, die uns noch unbekannteren Zweige unseres Glaubens zu besuchen. Eine Aufforderung, zu lernen und von Aspekten berührt zu werden, von denen wir vielleicht kaum wussten, dass sie auch Teile unseres Glaubens sind. Dies ist die beste Voraussetzung, um in einen reiferen Glauben hineinzuwachsen.
Aber warum dann überhaupt über negative Aspekte bestimmter Gruppen sprechen? Warum konzentrieren wir uns nicht besser einfach auf das, was uns verbindet? Warum die Kritik in meinem Buch an Dogmen, die von bestimmten Anhängern bestimmter Konfessionen vertreten werden?
In erster Linie, weil mir die Menschen, die Teil dieser Gemeinschaften sind, am Herzen liegen. Gemeinschaften, zu denen ich jahrelang gehörte und dessen Anhänger ich zu schätzen gelernt habe. Es liegt auch daran, dass ein Großteil des Buches mir selber widerfahren ist – mir und Menschen, die mir wichtig sind. Der Leib Christi kann tragischerweise manchmal sein eigener schlimmster Feind sein.
Die Gruppe, von der ich spreche, nicht die einzige ist, die Schwächen hat - es ist nur die, die ich am besten kenne. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich ein ähnliches Buch auch über die Lehren jeder anderen Gruppe von Christen hätte schreiben können - denn Lehren werden von Menschen gemacht, und Menschen haben Gottes Vergebung und Korrektur dringend nötig, ganz gleich, welcher Gruppe sie angehören.
Ich liebe die evangelikale Familie. Ich liebe ihre Leidenschaft und Energie, ihre Ernsthaftigkeit und den Familiensinn unter ihren Mitgliedern. Vor allem aber respektiere und liebe ich viele Menschen, die der evangelikalen Gruppe angehören. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, über einige der Krebsgeschwüre zu sprechen, die an dieser wunderbaren Gemeinschaft von Nachfolgern Jesu frisst.
Mein Baby macht also heute seinen ersten Atemzug. Ich werde es der Welt zeigen, in der Hoffnung, dass es Türen öffnet und vielleicht sogar einige Wunden heilt, die der Krebs liebloser Lehren verursacht hat. Ich bete dafür, dass es von Menschen aller möglichen Lebenswegen gelesen wird; dass es in manchen den Mut weckt, Fragen zu stellen und die Antworten zu hinterfragen, die sie bisher bekommen haben. Ich hoffe, dass mein eigener Horizont durch die Interaktion mit Menschen, die das Buch lesen werden, erweitert wird. Vor allem aber hoffe ich, dass "Jenseits von Halleluja" den Leser einlädt in die Beziehung zu einem Gott, dessen Mitgefühl und Liebe jede Lehre übersteigt.
hi Judith, great to hear of your passion to write books ,your baby .we have been listening to your life story with much interest and say Go girl Go , remember your own advice ,dont forget to smell the roses ! Shalom Blessings to you and your family. TONY&MARILYN SWANBURY .
Hi Tony, so good to hear from you! Such wonderful memories in Australia, and you were part of the best ones! Hope all is well with you and Marilyn. Congratulations on Jules’ wedding, you must be so proud and happy!