Ballroom dancing ist schon seit vielen Jahren ein Teil meines Lebens. Für meinen Mann und mich ist es in vielerlei Hinsicht etwas Wertvolles – romantische Abende, ein neues Körpergefühl, viel Spaß und natürlich die Möglichkeit, schöne Kleider zu tragen und tolle Musik zu genießen. Und doch….
Und doch frag ich mich manchmal, worauf wir uns da eingelassen haben. Denn Tanzen ist viel schwieriger, als es aussieht, und es wird nicht mal leichter mit der Zeit. Es gibt buchstäblich alle möglichen Dinge zu beachten, von Schritten und Mustern über die Haltung bis hin zur Positionierung verschiedenster Körperteile während der Tanzbewegungen. Und dann ist da noch der Ausdruck. Und die Körperspannung. Und die Anmut.
Vielleicht hätte ich bei sowas wie Fahrradfahren bleiben sollen?
Ein Grund, warum wir nie aufgegeben haben, hängt mit einer Erfahrung zusammen, die wir schon früh als angehende Tänzer gemacht haben. Wir hatten erst seit Kurzem Unterricht genommen und unsere ersten Schritte und Muster gelernt, als ich meinen ersten Tanz mit Pierre, dem heutigen Besitzer unseres Studios, erlebte. Als er mich auf die Tanzfläche bat, fühlte ich mich in eine andere Welt versetzt. Eine Welt, in der ich anmutig durch das Studio schwebte, mich im Einklang mit meinem Partner bewegte und mühelos Mustern folgte, die ich nie gelernt hatte.
Es war eine unglaubliche Erfahrung.
Ich ging zurück in meine Stunde, zurück zu den Feinheiten all der Techniken, die ich noch lernen musste, zu den Schritten, die ich immer wieder verpatzte, und zu der Gelassenheit und Anmut, die ich sicherlich noch nicht besaß. Was hatte ich soeben erlebt?
Ich erlebte einen Tanz mit einem Meister, einem Gold-Level-Tänzer. Sich von ihm führen zu lassen, fühlte sich nicht nur gut an, er ließ mich auch gut aussehen. Ich wusste noch nicht einmal, wie man einem Tanzpartner folgt; doch allein meine Bereitschaft, mich von ihm führen zu lassen, ermöglichte es ihm, unseren Tanz elegant aussehen zu lassen.
Sie ahnen sicher, worauf ich hinaus will. Die Verbindungen zwischen dem Tanzen und unserer Beziehung zu Jesus sind offensichtlich. Er ist unser Gold-Level-Tänzer, wenn es um jeden Aspekt unseres Lebens geht. Und unser Tanz durchs Leben gewinnt an Schönheit, je mehr wir lernen, ihm zu folgen.
Im Laufe der Jahre (und mit Hilfe vieler weiterer Tänze mit meinem Mann und Profis) sind mir einige Dinge in Bezug auf das Folgen als Tänzerin aufgefallen:
- Wenn der Partner ein hervorragender Tänzer ist, wird seine Partnerin gut aussehen, ganz gleich, wie viel oder wenig sie vom Tanzen schon weiß.
- Der beste Weg für die Tänzerin, einen neuen Schritt zu lernen, ist, sich auf die Schritte des Partners zu konzentrieren und seine Bewegungen nachzuahmen.
- Um die Führung spüren zu können, muss sich die Tänzerin voll engagieren - mit ihrem ganzen Körper, ihren Sinnen und ihrer Präsenz.
- Die einfachste Art zu folgen ist, die Augen zu schließen und zu fühlen, statt zu sehen.
- Tänzerinnen, die zu viel nachdenken, neigen dazu, Muster zu erahnen und verpassen daher die tatsächlichen Hinweise des Partners.
- Man kann nicht in Harmonie tanzen, wenn man dem Partner nicht völlig vertraut.
Wenn Sie hier einen Moment innehalten, werden Sie sicher Ihre eigenen Analogien zu diesen Prinzipien finden, wenn es um Ihr geistliches Leben geht. Ich lade Sie ein, sich einen Moment Zeit dafür zu nehmen!
Und ich verrate Ihnen natürlich auch meine Gedanken:
- Wenn der Partner ein hervorragender Tänzer ist, wird seine Partnerin gut aussehen, ganz gleich, wie viel oder wenig sie vom Tanzen schon weiß.
Wenn wir Jesu „Einladung zum Tanz“ annehmen, wird unser geistliches Leben unerwartete Schönheit hervorbringen, auch wenn es uns an Wissen oder Erfahrung fehlt, „gut“ zu sein oder „Gutes“ zu tun.
- Der beste Weg für die Tänzerin, einen neuen Schritt zu lernen, ist, sich auf die Schritte des Partners zu konzentrieren und seine Bewegungen nachzuahmen.
Das Erlernen neuer geistlicher Schritte geschieht nicht durch Wissen, sondern durch Nachahmen - indem wir uns von demjenigen, der die Schritte kennt, in sie hineinführen lassen.
- Um die Führung spüren zu können, muss sich die Tänzerin voll engagieren - mit ihrem ganzen Körper, ihren Sinnen und ihrer Präsenz.
Wir brauchen nicht viel zu wissen oder zu können, aber wir müssen mit unserem ganzen Wesen präsent sein, um Gottes tägliches Gegenwart in unserem praktisches Leben zu erwarten - für tägliche Entscheidungen, Gespräche und Begegnungen.
- Die einfachste Art zu folgen ist, die Augen zu schließen und zu fühlen, statt zu sehen.
Wenn ich die Kontrolle aufgebe und mich verletzlich mache, kann ich erst erkennen, was in Wirklichkeit in meinem Leben vor sich geht..
- Tänzerinnen, die zu viel nachdenken, neigen dazu, Muster zu erahnen und verpassen daher die tatsächlichen Hinweise des Partners.
Diejenigen von uns, die viel darüber nachdenken, wie die Dinge sein sollten (hallo, Enneagramm 1), verpassen leicht, was Jesus - dessen Pläne jenseits unseres Verständnisses liegen - als Nächstes mit unserem Leben tun möchte..
- Man kann nicht in Harmonie tanzen, wenn man dem Partner nicht völlig vertraut.
Ein Leben in Harmonie zeichnet sich nicht dadurch aus, dass keine Herausforderungen vorhanden sind, sondern dass man sich voll und ganz vertrauend auf jemand anderen stützt.
An manchen Tagen fühle ich mich wie an meinem ersten Tag auf der Tanzfläche, und möchte am liebsten Fahrrad fahren. An anderen Tagen kann ich sehen, wie sich gewisse Mühen ausgezahlt haben. Doch schlussendlich erinnere ich mich daran, dass es im ballroom dancing nicht um einen einzelnen Tänzer geht. Es geht vielmehr darum, was geschieht, wenn zwei sich zum Tanz vereinen. Und das Gewaltigste ist, dass wir unseren geistlichen Tanz mit dem Meister aller Gold-Level Profis absolvieren dürfen!
Ob Sie sich meistens wie ein Fahrradfahrer fühlen oder nicht, Jesus lädt uns alle täglich zum Tanzen ein. Dabei lernen wir, ihm über unsere Erwartungen, unser Verständnis und gar unsere Bequemlichkeit hinaus nachzufolgen. Dieser Tanz, auch wenn er unseren äußerlichen Augen manchmal verborgen bleibt, bringt unser Leben in Richtung Goldniveau.
Danke für die Post. Ich bin gespannt darauf, sie zu lesen!
Liebe Grüsse Mami